Hilfsmittel

Hallo zusammen, heute möchte ich euch ein paar Hilfsmittel vorstellen. Dabei fasse ich Hilfsmittel sehr weit. Zum Malen mit Gouache oder Aquarell braucht man Farbe, Papier, Pinsel und Wasser. Für mich ist alles andere ein Hilfsmittel.

Wasserbehälter und -sprühflasche

Behälter

Es eignet sich wirklich jeder Behälter für das Wasser in dem man seinen Pinsel auswäscht. Da braucht man nichts anzuschaffen. Praktisch ist allerdings die Verwendung von flachen, kleinen Gefäßen mit Deckel. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass man die Pinsel ganz sicher nicht ins Wasser stellt. 🤓

Ich nutze immer zwei alte Nachtischgläser, sodass ein Glas für den „groben“ Schmutz ist und das zweite Glas, um einen Pinsel perfekt sauber zu bekommen. Nutze ich eine helle Farbe nach einer dunklen, möchte ich sicher sein, keine dunklen Pigmente in die helle Farbe mitzunehmen.

Außerdem sind die Deckel praktisch, um das Wasser immer vorbereitet zu haben oder während einer Pause stehen zu lassen, ohne dass die Katzen daraus trinken. Eine ekelige Farbe des Wassers hält sie leider nicht ab. Mehr zur Giftigkeit von Farben in meinem Pigmente-Beitrag.

Sprühflasche

Eine der nützlichsten Anschaffungen überhaupt. Gouache, aber auch Aquarell und Acryl trocknen je nach Wetter oder Zimmerklima ziemlich schnell aus während man malt. Die Farben mit Wasser anzusprühen ist der schnellste und einfachste Weg sie feucht zu halten. Gleichzeitig setzt man sie nicht zu sehr unter Wasser und verdirbt sich nicht die gut vermalbare Konsistenz.

Palette

Ich verwende die Farben nicht direkt aus der Tube, sondern drücke etwas Farbe auf eine Palette. Dort kann ich auch direkt mischen. Die Tube wird wieder luftdicht verschlossen und ich muss mir keine Gedanken um Austrocknung machen.

Mischpalette

Ich nutze eine Mischpalette aus Keramik mit kleinen Mulden, sodass ich die Farben nicht sofort alle vermische. Manchmal mische ich aber auch auf aussortierten Esstellern. Weiß sollte ein Teller allerdings schon sein, damit eine dünne, verschmierte Schicht Farbe nicht durch die Tellerfarbe darunter verfälscht wird und man auf dem Papier dann überrascht wird. Verwendet man beiges oder graues Papier, kann eine Palette in der Farbe auch nützlich sein.

Palettenpapier

Palettenpapier habe ich noch nicht selbst ausprobiert, werde das aber beim nächsten Einkauf vielleicht mitnehmen und dann mal versuchen. Eigentlich wird Palettenpapier für Öl- und Acrylfarben angeboten. Beide Farben sind eingetrocknet wasserfest und sehr hartnäckig. Gedacht sind sie also als Wegwerfpaletten. Das ist ehrlich gesagt nicht so meins.
Aber sie werden von einigen Künstlern auch für Gouache verwendet. Man kann das Papier für eine kleine Palette zuschneiden, wässern und auf einen dünnen, feuchten Schwamm in einer flachen Palette legen. Setzt man nun die Gouacheklekse aus der Tube auf das Papier, bleibt die Farbe länger feucht ohne dass sie in das Papier einzieht.

Eiswürfelbox

Ich mische meine Gouachefarben gern in größeren Mengen zu einem tollen Ton, den ich dann in mehreren Bildern nutzen kann. Damit die Farbe nicht eintrocknet, muss ich sie so verstauen, dass sie feucht bleibt und das Ganze praktisch ist. Es gibt dafür Paletten mit Verschluss im Kunstbedarf. Ich nutze einfach eine Eiswürfelbox mit Frischhaltedosenverschluss.

Immer wenn ich die Farben nutze, sprühe ich sie mit Wasser ein und bevor ich sie verschließe und aufräume auf jeden Fall nochmal. Manche Farben halte ich so bereits seit über 6 Monaten feucht und nutzbar. Je nach Hersteller der Farbe, kann es aber sein, dass die Farbe nach einiger Zeit schimmelt.

Palettenmesser

Palettenmesser kennt jeder, der Bob Ross kennt. ☺️ Es ist kein Messer, sondern eher ein kleiner Spachtel, den es in verschiedenen Formen und Größen gibt. In Acryl- und Ölmalerei kann man Palettenmesser gut zum Malen verwenden. Das spielt bei Aquarell nie und Gouache meist keine Rolle.

Aber man kann mit einem Palettenmesser ganz fantastisch Gouachefarben aufnehmen und mischen. Gerade Gouachepinsel nehmen viel Wasser und Pigment auf. Damit größere Mengen zu mischen, ist sehr unpraktisch. Die Farbe zieht sich in den Pinsel und sie dort wieder herauszubekommen ohne sie direkt zu vermalen, ist umständlich. Verschwendet wird in jedem Fall einiges. Bei einem Palettenmesser kann man die Farbe genau wie bei einem Nutellamesser an einer Kante abstreichen und verschwendet nichts. Kleinere Mengen mische ich direkt mit dem Pinsel und nutze die Farbe sofort.

Maskieren

Was ist maskieren? Durch Maskieren kann ich verhindern bestimmte Bereiche auf meinem Papier zu bemalen. Da drum-herum-malen oft keine Option ist (zu klein, zu unsauber, …), gibt es verschiedene Werkzeuge mit denen ich einfach wie immer malen kann und nachher die ungewollt übermalten Bereiche wieder freilege.

Masking Tape

Das Tape wird verwendet wie Tesafilm oder Malerkrepp, allerdings ist es für Papier ausgelegt, d.h. es

  • hinterlässt keine farblichen oder klebrigen Reste,
  • ist lösbar von Papier ohne die oberste Schicht abzureißen,
  • verträgt etwas Feuchtigkeit,
  • schließt sauber ab, sodass die entstehende Farbkante glatt ist.

Gerade bei Gouache und Aquarell sieht es nicht so schön aus, wenn bis zum Rand des Papiers gemalt wurde. Außerdem ist das beim Malen auch sehr unpraktisch. Mit dem Tape entsteht ein schöner weißer Rand, der wie ein Passepartout um das Motiv wirkt, z.B. zu sehen bei meinem Garten-Bild.

Bevor man das Tape vorsichtig entfernt, sollten Tape und Bild wieder getrocknet sein. Ich war erst letzte Woche zu ungeduldig und habe die oberste Schicht Papier angerissen. Das ist nicht sofort ein Qualitätsmangel des Tapes oder Papiers. Beides muss trocken sein. Was dann noch zu fest klebt, eignet sich tatsächlich nicht.

Masking Fluid

Masking Fluid wird manchmal auch Rubbelkrepp genannt und ist dickflüssig. Man kann es in Stiftform oder in einem kleinen Glas zum Auftragen mit einem dünnen Pinsel kaufen. Die Flüssigkeit ruiniert den Pinsel, sodass ich dafür einen eigenen, günstigen Pinsel habe.

Maskierflüssigkeit kann anders als das Tape in jeder beliebigen Form auf Papier aufgetragen werden. Die Flüssigkeit trocknet und kann übermalt werden. Nach dem Malen kann sie mit dem Finger (direkt oder durch einen Gefrierbeutel, um das Bild zu schützen) abgerubbelt werden.

Maskierflüssigkeit wird eigentlich nur bei Aquarellen verwendet. Damit können kleine Blüten, ein Fenster mit Sprossen und vieles mehr, sehr bequem gemalt werden. Gerade bei einem Fenster ist es wichtig, dass der Himmel und die Dinge im Hintergrund aussehen wie aus einem Guss. Setzt man für den Himmel in jedem Fensterabschnitt neu an, wird man das im Ergebnis sehen.

Zeichenwerkzeug

Bleistifte

Es gibt Bleistifte in verschiedenen Weichheitsgraden (häufig 6B bis 6H) oder mit Fallminen. Wenn das Zeichnen eher ein Zwischenschritt ist und die Skizze im Ergebnis nicht entscheidend ist, ist der Bleistift wirklich egal. Malt man Aquarell, sollte man allerdings beachten nicht zu weiche Bleistifte zu nutzen oder zu fest zu drücken. Der Graphitstaub des Bleistifts wird sonst beim colorieren verschmieren und die Farben verderben.

Radiergummi

Radiergummis verwendet man am besten gar nicht. Die Gefahr ist groß das Papier mit zu viel Druck und Reibung zu beschädigen. Nicht jeder Schaden ist dabei sofort offensichtlich. Gerade Aquarellpapier ist beschichtet, um den Malprozess zu unterstützen und das Wasser nicht sofort aufzusaugen. Die Beschichtung leidet unter der Behandlung mit einem Radiergummi. Es ist aber kein Beinbruch bei kleinen Stellen.

Besser sind Knetradiergummis. Sie sind formbar und radieren dezenter. Sie können auch getupft werden und so zu dicke Linien und überschüssiges Graphit wieder aufnehmen. Ich tupfe meine Skizzen vor dem Malen etwas ab, sodass die Skizze für ein Aquarell wirklich gleichmäßig zurückhaltend ist.

Lappen

Küchenrolle ist praktisch, aber alte Shirts finde ich noch besser. Meist nutze ich beides. Küchenrolle wenn ich viel Pigment aufwischen muss oder mit Acryl hantiere, das nach dem Trocknen wasserfest ist. Die Stoffreste nutze ich für alles andere. Ich wische darin meine Aquarell- und Gouachepinsel ab, wische den Tisch ab, usw.

Die Stoffreste kann ich waschen, aber das ist sehr selten wirklich nötig. Selbst Küchenrolle kann nach dem Trocknen weiter verwendet werden. Es dauert erstaunlich lang, bis die Lappen so versaut sind, dass man waschen oder entsorgen muss.

Hilfsmittel für die Farben

Ein ganz eigener Bereich sind die Hilfsmittel für Farben. Für Aquarell gibt es Stoffe, die die Farbe langsamer trocknen lassen, Verdickungsmittel, Lift-Off Medium, uvm. Für Ölfarben kommen noch einige dazu. Kurz: Ich nutze nichts davon und kenne mich nicht aus. Sie helfen bestimmte Probleme zu lösen. Ich werde mich damit befassen, wenn ich die entsprechenden Probleme habe.

Gesondert erwähnenswert sind allerdings Fixativ bzw. Firnis. Da Aquarell und Gouache wasserlöslich bleiben, auch wenn man fertig ist und diese Eigenschaft nicht mehr gebrauchen kann, gibt es Mittel die Oberfläche zu versiegeln und damit zu schützen. UV-Schutz ist dabei auch häufig enthalten, sodass die Lichtechtheit weniger herausgefordert wird. Der große potentielle Nachteil ist, dass diese Schicht selbst den Gesamteindruck des Bildes verändert oder verändern kann. Viele Schichten glänzen, manche schlechtere verfärben sich sogar über die Zeit Richtung Gelb. Bisher arbeite ich ohne Schutzschicht und rahme meine Bilder einfach. Hinter Glas geht es ihnen soweit auch ganz gut.

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  • Beitrag zuletzt geändert am:02.04.2024

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